Viktoria Buttler, Wegbegleiterin und Kollegin:
Künstler und Lehrer – Lehrer und Künstler? Geht das zusammen und kann man das leben?
Festung Hohensalzburg – Sommerakademie – der bärtige Mann an einem der Tische, ein Espresso bald dann ein weißer Spritzer. Tiefe Stimme, ein noch tieferes Lachen. Leben pur – der ist ein Künstler!
Junge Frau, unsicher, Lehrerin, die sich im Sommer unter eine sehr bunte Truppe der Kunstschaffenden über der Stadt Salzburg wagt.
„Frag nicht lang, mach einfach. Genieße und tob dich aus!“ – Ein weiser Rat, nicht nur für diesen Sommer.
Diese Begegnung mit Beppo war wie er – tief im Leben!
Workshop in Triest – ein weiterer Sommer, viel nackte Haut und Landschaft. Wieder über den Dächern einer Stadt – diesmal Triest. Abende im Grattacielo, in Beppos Wohnung.
Ein Sommer der direkt im Herzen landet – Lachen, Singen, Essen , Trinken – und immer die Kunst, das Malen, Zeichen, das Ringen um die Linie, den Schatten, den Schwung, das Format, …
Ausstellungen, Schulgalerie, Künstlergruppen, Workshops, Feste, Atelierbesuche, private Begegnungen an seinen unterschiedlichsten Wohnorten – wir sind uns so oft begegnet!
„Tu nur, mach nur, geh deinen Weg, lass dich nicht beirren“ – das waren seine Motivationssprüche. So sah er seinen eigenen Weg, das konnte er auch an andere weitergeben.
Künstler und Lehrer – Lehrer und Künstler. Das geht wunderbar zusammen.
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Hans Berginz:
„Beppo Pliem – erfolgreicher Künstler, passionierter Genußmensch und geschickter Handwerker zugleich. Unvergessen Beppo als Gastgeber, der uns sein Italien gezeigt hat, und Beppo als Koch, der uns sein toskanisches Hendl serviert hat. Und unvergessen auch eine gemeinsame Heimfahrt nach der Eröffnung des Malersymposiums in Werfen.
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Petra Kronberger:
Zu dem „Was bleibt“, ein paar Gedanken:
„Beppo bleibt in der Weite seiner Bilder. Wo Himmel und Meer sich treffen und sich am Horizont vereinen. Es bleibt sein Blick vom Balkon in Triest, im 20. Stock, hinaus in die Unendlichkeit des Blau. Es bleibt seine Gemütlichkeit und sein gleichzeitiger kreativer Geist bei einem Glas italienischen Wein. Es bleibt das gekonnte Spiel der Goldbergvariationen am Klavier, es bleibt …“
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Thomas Wegleitner:
Pliem 91
Aufgerissenes Land, mächtige Erdschollen, gewaltige Bilder,
alles verdichtet zu Horizonten in erdigen Farben.
Ich tauche täglich in diese Landschaften ein,
die mich seither begleiten,
wie ich dich ein Stück des Weges begleiten durfte,
auf einer Suche nach einem Platz in der Welt.
Ich habe dich leben gesehen,
ich habe dich leiden gesehen,
ich habe dich sterben gesehen.
Das Licht deiner Bilder erhellt mir für immer den Weg.
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Dietlinde Henkel:
Beppo als Fels in der Brandung
Sommerakademie für Bildende Kunst auf der Festung. Es herrscht der ganz normale Wahnsinn. Assistenten belagern Beppo, weil die Professoren ganz neues, nicht vorher bestelltes Material haben wollen und das soll nun sofort zur Verfügung stehen. Eine alte Dame hat den Schlüssel zu ihrem Kästchen verloren und braucht einen Ersatzschlüssel. Der Hausmeister beschwert sich, daß er schon wieder so und so viele Regelverstöße feststellen mußte. Studierende brauchen Rat, weil ihnen die Farbe vom Papier abblättert und der Assistent nicht weiß, was man dagegen tun kann. Eine Kursteilnehmerin verlangt, daß jemand ihrer Platznachbarin beibringt, endlich pünktlich zu erscheinen und sie nicht immer durch verspätetes Vorbeigehen zu stören. Und …. Und … Und … Und in diesem wirbelnden Haufen steht Beppo, lächelt freundlich, spricht beruhigend auf die Leute ein, verspricht, das Material sofort besorgen zu lassen, sucht den Ersatzschlüssel heraus, erklärt, womit man die Farbe mischen muß, damit sie nicht abblättert und das alles mit seiner sonoren Stimme, die sofort wie Öl auf die Wogen wirkt.
So erinnere ich mich an Beppo!
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Rotraut Schlegel:
BEPPO,
wie gern hast du Menschen
wie sehr warst Du
deine Farben
„Mit einem scharfen Messer an einem Sommernachmittag auf einem großen dunkelroten Teller eine hellgrüne Wassermelone aufschneiden – ist das vielleicht nicht Glück?“
Die 33 glücklichen Augenblicke Meister Chin’s haben Dich gelehrt, wie einfach Glück zu erlangen sein kann.
Das ist nur ein Kapitel aus Deinem weisen Lesebuch. Zu meinem siebzigsten Geburtstag hast Du mir ein Exemplar geschenkt, wohl wissend, dass ich es oft aufschlagen werde.
Danke, Du Seelenverwandter!